Untersuchungen in der DIAN-Beobachtungsstudie
Potenzielle Teilnehmer der DIAN Beobachtungsstudie werden telefonisch kontaktiert, um die Einschluss- und Ausschlusskriterien zu überprüfen. Wer sich zur Teilnahme bereit erklärt und alle Teilnahmebedingungen erfüllt, wird zusammen mit einer Begleitperson in ein Studienzentrum eingeladen, um Fragen zur Kranken- und Familiengeschichte zu beantworten und um Einwilligungserklärungen zu unterschreiben. Die Begleitperson muss den Studienteilnehmer gut kennen und in regelmäßigem Kontakt mit ihm stehen.
Untersuchungen
Nach Studienaufnahme werden die folgenden Untersuchungen durchgeführt:
Klinische Beurteilung
Die Befragung wird durch Ärzte oder deren Vertreter durchgeführt und konzentriert sich auf Fragen zur Gedächtnisleistung und zur körperlichen Gesundheit. Sowohl der Teilnehmer selbst als auch die Begleitperson werden befragt. Beide werden über die Gedächtnisleistung und den allgemeinen Gesundheitszustand des Teilnehmers befragt, und der Teilnehmer wird zudem einer neurologischen Untersuchung unterzogen. Das Gespräch und die Untersuchung dauern in der Regel insgesamt etwa zwei Stunden. Sollte es der Bezugsperson nicht möglich sein, zum Studienzentrum zu kommen, kann sie auch am Telefon befragt werden.
Testung von Gedächtnis und Denkvermögen
Der Teilnehmer absolviert Tests zur Messung verschiedener Gedächtnisleistungen und anderer kognitiver Fähigkeiten (zirka 2,5 Stunden).
Blutabnahme
Ca. drei Esslöffel Blut werden abgenommen, um es auf potenzielle Biomarker zu untersuchen und um es genetisch zu untersuchen (ca. 15 Minuten).
Entnahme von Rückenmarkflüssigkeit und Sammlung von Liquorproben (Biobank)
Nervenwasser (CSF) wird von darin erfahrenen Ärzten durch Lumbalpunktion (Einstich am Rücken, in der Gegend der Lendenwirbelsäule) gewonnen. Durch die Untersuchung der Flüssigkeit hoffen die Forscher, Substanzen ausfindig zu machen, die bei Alzheimer-Kranken verändert sind. Dieses Wissen könnte für die Entwicklung von Tests zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit nützlich sein (ca. 2 Stunden).
Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns
Eine Magnetresonanztomographie wird zur wissenschaftlichen Untersuchung verschiedener Hirnstrukturen sowie der Regionen, die für das Gedächtnis wichtig sind, durchgeführt (zirka 1 Stunde).
Fluordeoxygluose-Positronen-Emissionen-Tomographie (FDG-PET) des Gehirns
PET ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe einer geringen Strahlendosis die Hirnaktivität untersucht. Eine als Radiotracer bezeichnete Spürsubstanz wird in eine Vene injiziert, damit spezielle Bilder aufgezeichnet werden können (ca. 1,5 Stunden).
Positronenemissionstomografie des Gehirns mit Pittsburgh Compound-B (PET-PIB)
Dieses Verfahren umfasst eine typische PET-Untersuchung mit einer Spürsubstanz, die als PIB bezeichnet wird. PIB wird vor der Untersuchung injiziert und bindet sich an das Amyloid im Gehirn. Dadurch können Amyloid-Ablagerungen im Gehirn ausfindig gemacht werden, die auf die Entstehung der Alzheimer-Erkrankung hindeuten (zirka 1,5 Stunden).
Gehirnautopsie
Wenn ein Studienteilnehmer selbst oder seine Familie im Todesfall einer Hirnautopsie zustimmen, ist dies ein großer Beitrag zum besseren Verständnis der Alzheimer-Krankheit. Die Zustimmung zur Autopsie ist jedoch KEINE Voraussetzung für die Teilnahme an DIAN. Eine Gehirnspende beeinträchtigt die Bestattungsvorbereitungen nicht und lässt auch eine offene Aufbahrung des Leichnams zu.
HINWEIS: Alle Forschungsdaten und Ergebnisse werden streng vertraulich behandelt. Die DIAN-Teilnehmer werden nicht über die Ergebnisse ihrer Tests und Verfahren informiert.